Rund 1½ Jahre nach dem Bezug “Haus am Schachenwald” wurde der Feuerwehr Waldmohr ermöglicht, eine Übung an diesem Objekt durchzuführen. Da die Feuerwehr zweimal im Jahr an großen und besonders gefährdeten Objekten übt, war es erst jetzt möglich, entsprechend zu planen. Nach Rücksprache mit dem verantwortlichen Brandschutzbeauftragten Herrn Siegler sowie der Heim- und Pflegedienstleitung Frau Müller und Frau Laux von der Regionalleitung des “Saarländischen Schwesternverbandes” bestimmte man einen Freitagabend, um an dem Objekt zu üben.
Eine vollkommen neue Gebäudestruktur, die neue Brandmeldeanlage, eine Vielzahl an jungen Feuerwehrkameraden und der “erste Großeinsatz” einer noch jungen Wehrführung waren die besonderen Aufgaben an diesem Objekt.
Als Szenario wurde angenommen, dass es in Folge eines Fahrzeugbrandes im Bereich der Anlieferung zu einer starken Rauchentwicklung kam, die sich in die darüberliegenden Zimmer ausbreitete. Da in diesem Objekt wie voran schon erwähnt, eine besondere Gefährdung vorliegt, nämlich rund 85 ältere und zum Teil auch pflegebedürftige Personen stationär betreut werden, wurde gemäß Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) auch die Feuerwehren Breitenbach und Dunzweiler alarmiert.
Brandschutzbeauftragter, Pflegedienst- und Regionalleitung waren persönlich vor Ort und beobachteten den Übungsablauf mit großer Aufmerksamkeit. Bereits bei der Alarmierung wurde festgestellt, dass die hinterlegte AAO nicht vollständig umgesetzt wurde. So wurden die Feuerwehren Breitenbach und Dunzweiler manuell durch die Funkeinsatzzentrale alarmiert und waren so nicht in der Erstalarmierung dabei. Im Realfall wären dies womöglich wertvolle, verstrichene Minuten gewesen.
Viele junge Kameraden, die erstmals bei einem solch großen Ereignis auf Personensuche waren, konnten sich das vorher nicht so vorstellen. Über vier Wohnbereiche ist im realen Einsatz eine Personensuche erforderlich. Neue Erkenntnis erhielt man auch bei der Aufstellung des großen ausgerückten Fuhrparks, wenn acht bis zehn Fahrzeuge zu einem solchen Objekt fahren, wird es schon einmal eng an der Einsatzstelle und dabei wäre der Rettungsdienst und die Polizei noch hinzuzurechnen.
Auch die neue Wehrführung in Waldmohr sah den Einsatz erstmals aus einem völlig neuen Blickwinkel – war man früher Teil der Mannschaft oder auch “nur” Gruppenführer einer Teileinheit, so sah man sich hier verantwortlich, zumindest bis eine höhere Instanz die Einsatzleitung übernehmen würde.
Der Wehrleiter der Verbandsgemeinde zeigte sich dennoch zufrieden und wird die Erkenntnisse des Übungsabends mit in eine künftige Änderung der Alarm- und Einsatzplanung mit einbringen. Erstmals wurde der sogenannte digitale Einsatzstellenfunk eingesetzt, dieser wird in Kürze den vorhanden analogen Funk im Bereich der Einsatzstelle ersetzen.
Die Vertreter des “Saarländischen Schwesternverbandes” zeigten sich ebenfalls mit dem Ablauf zufrieden und bedankten sich mit einem Imbiss bei den anweisenden Kameraden und Kameradinnen aus den drei Wehren. Der 2. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Roland Fries verpflichtete bei dieser Gelegenheit noch einige Kameraden und Kameradinnen aus den drei Feuerwehren für den aktiven Dienst.