Zu einer schönen, aber auch wichtigen Tradition ist das gemeinsame Üben der Feuerwehren Waldmohr und Schönenberg-Kübelberg geworden. Während bis zum vergangen Jahr an dieser Stelle noch zwei Verbandsgemeinden eine Übung gemeinsam bestritten, hat sich das zum Jahresanfang geändert. Dennoch bleibt die Vorgehensweise gleich. Zwei Schwerpunkt-Feuerwehren in direkter Nachbarschaft üben gemeinsam einmal in Schönenberg und einmal in Waldmohr eine größere technische Hilfeleistung oder größeren Brand. So auch in diesem Jahr in Waldmohr. Die angenommene Lage: Bei Flexarbeiten kam es über die Lüftungsanlage zu einer blitzartigen Rückzündung von Stäuben, die zu einer Verpuffung in der Siloanlage führte.
Im Erstangriff führte die Feuerwehr Waldmohr eine Beurteilung der Lage durch, parallel wurde schon beim Ausrücken aufgrund der „Lage auf Sicht” und der Notrufbeurteilung die Alarmstufe auf B 4 mit Menschenrettung erhöht und parallel die Feuerwehr Schönenberg-Kübelberg über die FEZ Waldmohr alarmiert. Im Vordergrund stand natürlich die Menschenrettung 10 Personen wurden in der großräumigen Produktionshalle vermisst – der verwendete Disconebel verrauchte das Objekt entsprechend und erschwerte wie im realen Einsatz die Suche nach vermissten Personen. Ein Arbeiter, dem der Rückzug vom Silo durch die starke Rauchentwicklung versperrt war, musste über die Drehleiter gerettet werden. Im Anschluss wurde auch die Drehleiter zur Brandbekämpfung mit einem Wasserwerfer eingesetzt, ein weiterer Wasserwerfer – der Feuerwehrmann nennt diese fachmännisch Monitor – wurde vom Tanklöschfahrzeug 24/50 der Feuerwehr Schönenberg-Kübelberg aus eingesetzt.
Die Einsatzleitung um den stellvertretenden Wehrführer von Waldmohr, Benjamin Renno, wurde durch die Kombination der beiden Einsatzleitwagen aus Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr unterstützt. Während über das eine Fahrzeug die Nachrichten der Einheitsführer protokolliert und an die Feuerwehreinsatzzentrale in Waldmohr weitergeleitet wurden, dokumentierte die Besatzung des zweiten Einsatzleitwagens die Lage auf einer Lagekarte. Der Funk wurde sehr früh in einen Führungsbereich und einen Einsatzstellenfunk aufgeteilt. Diese Vorgehensweise bewährte sich bereits bei einem realen Brand vor kurzem und wird auch weiter ausgebaut und praktiziert.
Nach rund einer Stunde wurde festgestellt, dass neun der zehn Vermissten gefunden, gerettet und den Rettungsdiensten (nicht in der Übung eingebunden) übergeben wurden. Die 10. Person, so ergab sich ein Gespräch mit der Geschäftsleitung, hatte das Unternehmen bereits am Nachmittag verlassen. In einer direkten kleinen Runde der Führungskräfte an der auch Vertreter der neuen Wehrleitung und die Geschäftsleitung teilnahmen, äußerte man sich sehr positiv über das strukturierte Vorgehen der Einsatzkräfte, die Trennung des Funks und die Zusammenarbeit der beiden großen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Oberes Glantal. Als weitere Erkenntnisse/Ziele konnte aus der Übung den Aus-/Umbau der Funkorganisation gewonnen werden sowie das Erarbeiten von Alternativen zur langfristigen Wasserversorgung für dieses oder ähnliche Objekte in der Nachbarschaft.
Die nächste vergleichbare Übung wird von den Kameraden in Schönenberg-Kübelberg in rund einem Jahr ausgetragen.