Der diesjährige Rescue Day der Feuerwehr Waldmohr stand unter dem Motto „Heavy Rescue“. Weiterhin fand dieser TH-Ausbildungstag dieses Jahr zum ersten Mal in Form einer Alarmübung in Kooperation mit dem Rettungsdienst des DRKs Westpfalz statt.
Neben der Feuerwehr Waldmohr standen für die Großübung insgesamt 6 Rettungsmittel mit insgesamt 12 DRK-Angehörigen für die Übung zur Verfügung. Notarzt Dr. Sebastian Henn unterstützte die Kräfte des DRKs und fungierte als leitender Notarzt.
Dazu wurde von den Ausbildern der Feuerwehr Waldmohr in Kooperation mit dem DRK im Waldmohrer Industriegebiet ein „VU LKW – BAB 6“ nachgestellt:
Ein Containerfahrzeug verlor aufgrund eines Auffahrunfalls im Stauende einen Container. Ein nachfolgender PKW auf der rechten Fahrspur erkannte die Gefahrenstelle zu spät und prallte auf den Container. Ein ihm folgender Klein-LKW konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen oder bremsen und prallte ebenfalls in die Unfallstelle. Dabei schob er den PKW unter den Container. Ein PKW auf der linken Fahrspur konnte dem Container noch ausweichen, wurde aber zwischen dem Container und dem Fahrbahnteiler verkeilt. Alle betroffenen Fahrzeuge waren jeweils mit zwei Personen besetzt, sodass in Summe 6 Personen in den Unfall verwickelt waren.
Die erst eintreffende Einheit des DRKs führte eine erste Sichtung der Verletzten durch und informierte die ILS über die vorgefundene Lage. Daraufhin wurden zusätzliche Rettungsmittel (die im Rahmen der Übung am Feuerwehhaus Waldmohr in Bereitstellung standen) nachalarmiert.
Die beiden Fahrer der PKW wurden als primär eingestuft. Die Feuerwehr Waldmohr teilte daraufhin die Einsatzstelle in zwei Einsatzabschnitte auf und leitete die technische Rettung ein. Von der Besatzung des TLF 16/25 und des RW 1 wurde der Fahrer des PKWs unter dem Container patientengerecht aus seinem Fahrzeug gerettet. Dazu wurde der Container mittels Hebekissen angehoben und mit dem gerade in Dienst gestellten PARATECH Abstützsystem gesichert. Anschließend wurde eine große Seitenöffnung geschaffen und der Patient mittels Spineboard gerettet.
Parallel wurde von der Besatzung des HLFs der Fahrer des PKWs auf der linken Fahrspur patientengerecht gerettet. Da der Einsatzabschnitt durch den Container auf der rechten Seite und den Fahrbahnteiler auf der linken Seite sehr beengt war, konnte nur vom Heck des PKWs eine Versorgungsöffnung geschaffen werden. Im Anschluss wurde das Dach teilweise entfernt und nach vorne geklappt. Fahrer und anschließend auch Beifahrer konnten anschließend über das Heck gerettet werden.
Im Anschluss wurde der Beifahrer des PKWs unter dem Container durch Entfernen der Beifahrertür gerettet. Die beiden Personen im Klein-LKW wurden durch den Aufprall nur leicht verletzt und konnten ohne Einsatz von hydraulischen Rettungsgeräten über die LKW-Rettungsplattform gerettet werden.
Durch den Rescue Day wurde wieder mal deutlich, wie wichtig auch Übungen zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen sind. Während dem gesamten Verlauf der Übung wurde in regelmäßigen Abständen zwischen den Führungskräften der Feuerwehr und Notarzt Dr. Sebastian Henn das weitere Vorgehen besprochen. Auch zwischen den eingesetzten Kräften in den Einsatzabschnitten funktionierte die Kommunikation hervorragend.
Bei einem Imbiss im Feuerwehrhaus Waldmohr wurde die Übung anschließend gemeinsam analysiert und besprochen, denn nur durch konstruktive Kritik können wir uns gemeinsam verbessern. So konnten auch einige Verbesserungspotentiale erarbeitet werden. Weitere Übungen in Kooperation mit dem DRK Westpfalz sind geplant.
Die Wehrführung der Feuerwehr Waldmohr bedankt sich
- bei dem Organisationteam,
- bei der Fa. CS Schmalmöbel GmbH & Co. KG, die uns das Gelände zur Verfügung gestellt hat,
- bei der Firma Michael Glöckner Landmaschinenservice, die uns mit technischem Gerät bei Auf- und Abbau unterstützt hat,
- bei der Fa. SRP Saarländische Rohprodukte GmbH, die uns den Container als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hat
- und natürlich bei allen Teilnehmern.
Die ganze Übung können Sie sich gerne auf Video anschauen:
Video: Kai Lehmann
Bilder: Thomas Strauß